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75 Jahre Schachklub Landau-Dingolfing

Den meisten dürfte es gar nicht so bewusst sein: aber der Schachklub Landau-Dingolfing gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Vereinen im Landkreis. Vor 75 Jahren wurde der Klub aus der Taufe gehoben und vor allem zwei Personen haben diesen Klub geprägt: Josef Reidl und Gottlieb Kutschera. Reidl übernahm vor 25 Jahren das Amt des Vorsitzenden und Kutschera ist seit sage und schreibe 55 Jahren Jugendtrainer des Vereins. Der Schachklub feiert daher dieses Jahr quasi ein Dreifachjubiläum.

Foto (v.l.n.r): Lukas Stöttner, Josef Reidl, Dr. Christoph Schultes und Gottlieb Kutschera mit BLSV-Bezirksvorsitzenden Udo Egleder und Bürgermeister Matthias Kohlmayer
Foto (v.l.n.r): Lukas Stöttner, Josef Reidl, Dr. Christoph Schultes und Gottlieb Kutschera mit BLSV-Bezirksvorsitzenden Udo Egleder und Bürgermeister Matthias Kohlmayer


Und groß gefeiert wurde am letzten Samstag in der Tat: im Gasthof Apfelbeck in Mamming versammelten sich die Vereinsmitglieder um dieses Jubiläum würdig zu begehen. Sehr zur Freude des Klubs war auch der Landauer Bürgermeister Matthias Kohlmayer erschienen. In seiner Festansprache betonte Kohlmayer die Bedeutung des Schachspiels. Bei Schach sei es, so Kohlmayer, wichtig, am Brett zuerst zu denken und dann zu handeln. Eine Eigenschaft, die auch in vielen anderen Lebensbereichen und Situationen wirklich sehr von Vorteil sein könne.

 

Das Highlight der Veranstaltung stellte natürlich die anschließende Ehrung des Vereins durch den Bayerischen Landessportverband dar. Der Bezirksvorstand des BLSV Niederbayern, Udo Egleder, war ebenfalls erschienen und überreichte die Ehrenurkunde des BLSV für den Verein. Josef Reidl erhielt die goldene BLSV-Verdienstnadel. Unter Reidls Vorstandschaft hatte sich der Klub von einem kleinen Bezirksliga-Verein hin zu einem Vertreter in der Schachregionalliga gemausert und diese Saison stellt der Schachklub Landau-Dingolfing mit dem Jugendlichen Lukas Stöttner sogar den niederbayerischen Schachmeister.


Besonders bewegend war jedoch die Ehrung von Gottlieb Kutschera mit der goldenen BLSV-Ehrennadel mit Brillanten. Kutschera war nicht nur 55 Jahre für den Schachklub Landau-Dingolfing tätig, sondern auch an führenden Stellen im niederbayerischen und bayerischen Schachbund. Ein Leben für den Schachsport also. Udo Egleder erinnerte sich noch gut daran, wie er Gottlieb Kutschera als Lehrer in der Schule kennen gelernt hatte.  Müsste man Kutschera die vielen Stunden, die er ehrenamtlich für den Schachsport aufgewendet habe, in Geld vergelten, dann wäre Kutschera sicher schon vielfacher Millionär, so Egleder. Ehrenamtliche Tätigkeit sei aber nun mal unbezahlbar und die Gesellschaft schulde sowohl Reidl als auch Kutschera großen Dank.


Vom Schachverein erhielt Josef Reidl vom stellvertretenden Vorsitzenden, Dr. Christoph Schultes, ein von den Vereinsmitgliedern unterschriebenes Schachübungsbuch mit dem Hinweis, man hoffe, dass Reidl bald zu einem starken Stammspieler in der Regionalliga entwickle.


Nach den Ehrungen folgte die Jahreshauptversammlung. Laut den Berichten des Kassenwarts und der Kassenprüfer steht der Verein finanziell auf sehr soliden Beinen. Die Aufstellung der Mannschaften wurde verschoben, da auf niederbayerische Ebene die Ligeneinteilung noch gar nicht vollendet ist. Das Vereinslokal wird weiterhin in der Dreifachsporthalle Landau bleiben, die Mannschaftskämpfe sollen überwiegend wieder im Kolpinghaus Dingolfing ausgetragen werden.


Schließlich veranstaltete der Verein sein Sommerschnellschachturnier. Gespielt wurden sieben Runden mit je 15 Minuten Bedenkzeit pro Spieler und Partie. Mit 5,5 Punkten setzte sich wieder einmal Lukas Stöttner durch. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Moritz Stöttner und Manuel Albrecht. Bei einem gemeinsamen Abendessen ließ man die durchwegs gelungene Jubiläumsfeier ausklingen.

 

 

Quelle: Dingolfinger Anzeiger vom 20. Juli 2022