Aller Anfang ist schwer

Der Start für den Schachklub Landau-Dingolfing in die neue Saison verlief leider nicht ganz so wie erhofft. Mit 3:5 unterlag die erste Mannschaft letzten Sonntag zu Hause gegen den SC Gröbenzell. Beide Vereine waren etwa gleich gut aufgestellt, aber das Glück war leider gar nicht so recht auf der Seite der heimischen Schachfreunde. 
Nur der amtierende niederbayerische Meister Lukas Stöttner und Mannschaftführer Hans Theiß lieferten einwandfreie Leistungen ab. Lukas Stöttner ließ sich von einer seltenen Variante im Sizilianer nicht beeindrucken und schickte gleich zu Beginn der Partie einen Springer tief in die feindliche Stellung. Die dadurch ausgelösten Verwirrungen und Verwicklungen endeten zu seinen Gunsten und führten zum vollen Punktgewinn.

Lukas Stöttner war einer der Sieger des Tages


Theiß bekämpfte mit dem Doppelfianchetto einen Leningrad-Holländer und vermeldete ebenfalls nach 35 Zügen den erfolgreichen Abschluss des Duells. Ebenfalls gute Leistungen lieferten Alexander Hirtreiter und Neuzugang Bernhard Zinner mit zwei Unentschieden ab. Zinner bekam dabei einen merkwürdigen Damengambit-Hybrid vor die Nase gesetzt, den er selbst recht kreativ behandelte, aber am Ende sah er keine Gewinnchancen mehr. Hirtreiter mühte sich lange im Caro-Kann ab, kam aber schließlich auch nur zu einer Remisstellung.
Florian Huber erspielte mit den schwarzen Steinen in der italienischen Partie eine deutlich bessere Stellung, griff aber in akuter Zeitnot fehl, was letztendlich zum Partieverlust führte. Michael Popp versuchte es mit einer pircartigen Verteidigung und setzte auf eine Ausdehnung am Königsflügel. Dabei musste er aber einen feindlichen Zentrumsfreibauern zulassen, der langsam, aber sicher Richtung Grundreihe marschierte und schließlich nicht mehr aufzuhalten war.      
Ganz schlecht lief es für Manuel Albrecht und Moritz Stöttner. Beide erspielten sich im Königsinder beziehungsweise im Königsinder mit vertauschten Farben deutlich vorteilhafte Positionen. Albrecht schätze seine Stellung dann jedoch falsch ein und verpasste gleich zweimal seine Gewinnchance und Moritz Stöttner verhedderte sich im Endspiel total, so dass auch er im Ergebnis ohne Hemd dastand. 
Die zweite neue und noch recht unerfahrene Mannschaft durfte in der Niederbayerliga antreten. Dabei mussten Dr. Christoph Schultes, Helmut Fuchsgruber, Niklas Rohne, Helmut Kurz, Jan Nidens, Giacomo Barone, Adam Pietruszewski und Michael Süß gegen durch die Bank weit überlegene Kontrahenten ordentlich Lehrgeld bezahlen. Nur Schultes schaffte ein Unentschieden, alle anderen Spiele gingen trotz guter Eröffnungsleistungen verloren. 

 

Quelle: Dingolfinger Anzeiger vom 14.10.2022