Exklusiv-Interview mit dem Turnierleiter

Zur Halbzeit der Meisterschaft haben wir uns gedacht, wir bieten unseren Webseitenbesuchern eine weitere Perspektive an: die des Turnierleiters. Zu diesem Zweck haben wir Simon Staudinger interviewt.

Simon, wie zufrieden bist Du bis jetzt mit dem Turnierverlauf?

Ich bin bis jetzt sehr zufrieden. Es gab bisher keinen einzigen Streitfall und die Atmosphäre zwischen den Teilnehmern ist nach meinem Empfinden sehr freundschaftlich, was es einfach zu einer Freude macht, bei dem Ereignis anwesend zu sein, egal ob als Spieler oder als Turnierleiter.

Was sind für den Turnierleiter die stressigsten Momente bei einem solchen Turnier?

Die Aufgaben einer Turnierleitung sind im Grunde genommen antizyklisch zu denen der Spieler, während die Spieler während der Runde beim Spielen sehr gefordert sind, muss ein Turnierleiter v. a. vor Beginn und nach Ende einer Runde liefern, da ansonsten der Turnierfortgang gefährdet wäre. Natürlich kann auch während der Runde mal was passieren, aber das ist hier Gott sei Dank eigentlich kaum der Fall. Da die Partien der Einzelmeisterschaft veröffentlicht werden, bedeutet dies für mich, dass während einer Runde die Hauptarbeit darin besteht, die fertig gespielten Partien zu erfassen, damit ich sie einigermaßen zeitnah nach Rundenende veröffentlichen kann. Das wird von den Teilnehmern auch sehr gut angenommen, ist mein Eindruck.

Gibt es irgendetwas bei dieser Meisterschaft, das anders oder besonders ist im Vergleich zu den bisherigen Meisterschaften?

Im negativen Sinn besonders ist, dass wir bedauerlicherweise zum zweiten Mal in Folge mangels Teilnehmer keine Seniorenmeisterschaft austragen können. Ich hoffe, dass sich das in Zukunft wieder ändert. Ganz klar positiv ist für mich die Teilnehmerzahl von insgesamt 37 Spielern in beiden Klassen. Mehr (38) waren es zuletzt 2011. Darunter auch viele junge Spieler, was für die Zukunft des niederbayerischen Schachs nur gut sein kann. Ich hoffe, dass die zeitnahe Internet-Berichterstattung auf der Homepage des Verbands und auch auf der Landauer Homepage mehr Interessierte anlockt, sowohl als Teilnehmer bei Turnieren als auch, Mitglied in einem Schachverein zu werden. Denn es gibt nach meinem Eindruck viele Online-Spieler, die nicht in Präsenz spielen. Diese in die Präsenz zu holen, wäre ein Gewinn für den Schach-Spielbetrieb.

 

Wie beurteilst Du die Leistungen der sechs Dingolfinger und Landerauer bisher?

Michael Süß: Man merkt ihm an, dass er das erste Mal Turnierluft (abgesehen von Mannschaftskämpfen und Vereinsmeisterschaft) schnuppert. Ich denke aber, es sollte für ihn schon noch ein Punktgewinn drin sein.

Florian Huber: Kannt bessa sa. Ihm fehlt im Moment nach meinem Eindruck das gewisse Etwas, um zu mehr Punkten zu kommen. Ich bin immer froh, wenn er da ist, denn sein zügiger und kompetenter IT-Support in Sachen Homepage ist für mich unverzichtbar.

Bernhard Zinner: Kämpferisch, wie man ihn kennt, und immer für eine Überraschung gut (siehe den Sieg gegen Herbert Palmi). Seine stets gute Laune während eines Turniers ist auch für die übrigen Teilnehmer eine Bereicherung und abendliche Schafkopf-Runden mit ihm sind ein echter Genuss.

Dr. Christoph Schultes: Kann nach meiner Meinung nicht so ganz zufrieden sein. Der verpasste mögliche Sieg in Runde 2 gegen Bernhard Zinner, das für Christoph ungewöhnliche Kurzremis gegen Michael Müller in Runde 3 und die Niederlage gegen Florian Fuchs in Runde 4, was meiner Meinung nach von Beginn an ein Spiel auf ein Tor war, müssten ihn nachdenklich werden lassen.

Manuel Albrecht: Bis jetzt nur gegen Nominell Bessere gespielt mit einem ungeschlagenen Score von + 1 – ich denke, damit kann er sehr zufrieden sein.

Lukas Stöttner: Ich muss sagen, bei 3,5/4 und der alleinigen Tabellenführung verbietet sich eigentlich Kritik, aber dass er gegen Chulian den Sieg vergeben hat, muss ihn eigentlich wurmen.
Spaß beiseite, ich glaube, im Anbetracht des bevorstehenden Abiturs spielt er dennoch sehr befreit und frisch auf, was super anzusehen ist.