Der Schachklub Landau-Dingolfing e.V. wird nun schon seit vielen Jahren von einem Triumvirat geführt. Am längsten dabei ist Josef Reidl. Seit 1997 leitet er als erster Vorsitzender den Verein. Das Amt übernahm er damals von Reinhold Reiter, der heute noch als Ehrenvorsitzender fungiert. Ihm zur Seite stehen sein Stellvertreter, Dr. Christoph Schultes und Schatzmeister Alexander Hirtreiter. Die beiden sind schon als Jugendspieler zum Verein gestoßen und unterstützen „den Chef“ so gut es geht – und man kann mit fug und recht sagen: es geht sogar ziemlich gut. Zwischen den Dreien hat sich inzwischen eine feste Arbeitsteilung etabliert.
Josef Reidl ist immer im Landkreis vor Ort und kümmert sich um alle offiziellen und finanziellen Aufgaben. Das ist durchaus einiges. Der Vereinsvorsitzende steht als Ansprechpartner für sämtliche Anfragen zu Verfügung, erledigt Steuerklärungen und Behördengänge. Reidl erledigt jedoch noch eine weitere Aufgabe, die für einen gemeinnützigen Verein unverzichtbar ist: die Akquirierung von öffentlichen Fördergeldern, was häufig eine ziemliche Gedulds- und Detailarbeit voraussetzt.
Reidl: „Die öffentliche Hand tut aus meiner Sicht in der Tat viel für die Vereine und stellt etliche Programme zur Verfügung, Vereinsaktivitäten finanziell zur fördern.“
Die hierfür notwendigen Fördervoraussetzungen erfordern teilweise eine recht diffizile Rahmenarbeit. Dass es z.B. auch für relativ kleine Vereine kaum Pauschalregelungen, etwa bei der Gemeinnützigkeit, gibt, nennt Reidl eigenartig. Auf Grund jahrelanger Übung und Erfahrung hat er aber etliche Förderungen für den Verein herausgeholt – und das ist auch gut so. Denn ein Schachverein hat viele hohe Ausgaben. Insbesondere die Jugendarbeit, Raummieten, Materialkosten und Startgebühren verschlingen eine Menge Geld. Ärgerlich findet der Vorsitzende dabei die teilweise hohen Abgaben an insgesamt vier Verbandsebenen. Den finanziellen Hilfen der öffentlichen Hand ist es zu verdanken, dass man trotzdem den Jahresvereinsbeitrag sehr niedrig halten konnte. Er beträgt derzeit 42 Euro für Erwachsene und 18 Euro für Jugendliche. Dies ermöglicht ein Hauptanliegen des Vereins, nämlich die Kombination von Breitensport und Leistungssport, umzusetzen.
Reidl: „Am stärksten finanziell unterstützt haben uns seit vielen Jahren die Stadt Landau a. d. Isar, der Landkreis Dingolfing-Landau und der Freistaat Bayern. Den Verantwortlichen möchte im Namen des gesamten Vereins mein ganz herzliches Dankeschön aussprechen!“
Dr. Christoph Schultes organisiert, könnte man sagen, den laufenden Spielbetrieb. Dazu gehören die An- und Abmeldung von Spielern bei den Dachverbänden, die Koordination der Spieler bei Mannschafts- und Einzelkämpfen, die Materialbeschaffung und die Pressearbeit. Die ganzen Aufgaben kamen nicht auf einmal, sondern so nach und nach.
Schultes: „Angefangen hat alles, als ich über unsere Mannschaftkämpfe Berichte geschrieben und diese im Dingolfinger Anzeiger und der Landauer Zeitung veröffentlicht habe. Die Zusammenarbeit mit den beiden Zeitungen ist alles in allem wirklich gut gelaufen und mich freut außerordentlich, dass ich nie Probleme hatte, meine Artikel veröffentlichen zu können.“
Bei Zeitungsartikeln ist es nicht geblieben. Nach dem Ausscheiden von Helmut Fuchsgruber übernahm Dr. Schultes den Posten des stellvertretenden Vereinsvorsitzenden und wurde seither zu einer zentralen Schaltstelle im Verein. Inzwischen ist er auch in der Vorstandschaft des Schachbezirksverbands Niederbayern als MIVIS- und DWZ-Referent tätig.

Der Dritte im Bunde ist Alexander Hirtreiter. Er hat das Amt des Schatzmeisters von Hannes Ferwagner übernommen und ist damit Kraft Satzung 3. Vorsitzender. Er sorgt für die korrekte Buchhaltung des Vereins und für die Abwicklung aller Zahlungsvorgänge wie beispielsweise die Abbuchung aller Mitgliedsbeiträge. Seit seinem Amtsantritt hat es im Übrigen nie Beanstandungen an Hirtreiters Kassenführung gegeben. Das ist wichtig, denn eine geordnete Kasse ist die Grundlage für oben genannte Finanzfördermittel. Daneben ist Alexander Hirtreiter seit seiner Jugend einer der stärksten Vereinsspieler und fester Bestandteil der ersten Mannschaft des Klubs.
Hirtreiter: „Die Anfänge als Schatzmeister waren für mich natürlich etwas ungewohnt, aber man findet sich doch erstaunlich schnell in diesen Aufgabenbereich ein.“

Wie geht es nun weiter? Josef Reidl wird sich hoffentlich bei der nächsten Jahreshauptversammlung wieder als Vorsitzender zur Verfügung stellen – frei nach dem Motto: Never change a winning team. Viele Mitglieder des Schachklubs kennen auch gar keinen anderen Vereinsvorsitzenden. So lange schon steht Reidl an der Vereinsspitze und alle hoffen, dass das auch so bleibt. Reidls prägendes Wirken verdeutlicht das folgende (humorvolle) Gedicht, das man nicht zu ernst nehmen sollte:
Fast sein ganzes Leben
hat Josef Reidl den Vereinsvorsitzenden geben!
Sein Amtsantritt ist lange her –
Zeitzeugen leben keine mehr.
Doch wüssten wir es schon ganz gern genauer,
wir fragen uns oft: wann begann seine Wirkungsdauer?
Die einen sagen: mit dem Fall der Mauer!
Wieder andere meinen: seit Adenauer?
Doch im Vereinsabend, hinter vorgehaltener Hand,
da wird’s schnell bekannt:
Den Reidl, den hat der Hindenburg ernannt!!
(Hinweis: dieses Gedicht haben wir nicht selbst erfunden, sondern von der Altneihauser Feierwehrkapell´n etwas abgekupfert. Die Altneihauser verzeihen uns das hoffentlich, aber das Gedicht hat einfach super zu dem Thema gepasst!).