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Erster Sieg für den Schachklub

Im Endspurt der Regionalliga Süd-Ost gelang dem Schachklub Landau-Dingolfing am letzten Sonntag ein 5:3-Sieg gegen die Nachbarn aus Landshut. Beide Mannschaften stecken derzeit im tiefen Abstiegskampf und darum war dieser Triumpf für den Klub besonders wichtig.

Ein Grundpfeiler des Erfolgs war der Umstand, dass „Familie Stöttner“ an den beiden Spitzenbrettern dieses Mal einwandfrei „funktionierte“. Wie zwei Dampfwalzen überrollten Moritz und Lukas Stöttner die Stellungen ihrer Gegner. Moritz´ Kontrahent reagierte auf die Königsindische Verteidigung mit einer etwas zu ruhigen Variante und schon im Mittelspiel krachte ein heftiges Scheinturmopfer in die Position des Landshuters hinein. Im Ergebnis eroberte der Dingolfinger Schachfreund dafür zwei Leichtfiguren und vermeldete wenig später den Sieg. Lukas Stöttner antworte auf den Hyperbeschleunigten Drachen scheinbar ruhig mit einem alapinartigen Aufbau. Eine Unachtsamkeit seines Opponenten ermöglichte es dem Dingolfinger, die Landshuter Rochade zu verhindern und den feindlichen König in der Brettmitte festzuhalten. Von allen Seiten schlug Lukas Stöttner anschließend auf den gegnerischen König ein, bis dieser schließlich in die Knie ging.

Lukas und Moritz Stöttner siegten souverän
Lukas und Moritz Stöttner siegten souverän

Manuel Albrecht hatte sich akribisch auf die Schottische Eröffnung seines Kontrahenten vorbereitet. Nachdem sich der Rauch des Eröffnungsgefechtes verzogen hatte, nahm der Landauer seinen ganzen Mut zusammen und stieß einen Bauern tief in das gegnerische Terrain vor. Es gelang ihm tatsächlich, diesen Bauern zu halten und den Aufbau des Landshuters massiv zu stören, bis dieser schließlich eine Qualität und bald darauf die gesamte Partie verlor. 

Alexander Hirtreiter wählte mit dem Läuferspiel zunächst einen eher ruhigen Aufbau. Als dann aber nichts wirklich vorwärts ging, brach er einen riskanten Angriff am Königsflügel vom Zaun und verkomplizierte die Stellung so sehr, dass sein Gegenüber kurz vor dem 40. Zug seine Bedenkzeit aufbrauchte und somit das Duell zu Gunsten des Dingolfingers ausging.

Am Brett von Michael Popp baute sich eine komplizierte Schachtelstellung auf. Popp agierte an beiden Flügeln flexibel, aber sein Gegner verbaute überall jedes Einfallstor. An der Seitenlinie entwickelte Popp zwar einen ziemlich unangenehmen Druck. Der Landshuter behielt jedoch die Nerven und deckte geschickt jede Schwachstelle. Da der Mannschaftsieg bereits unter Dach und Fach war, willigte Popp schließlich in die Punkteteilung ein.

Nicht so gut lief es bei Hans Theiß. Auch beim ihm deutete sich zunächst eine ähnliche verschachtelte Position an. Dann jedoch übersah er einen taktischen Schlag im Zentrum. Sein Gegenspieler gab schlichtweg einen Springer für einen Bauern her und war in der Lage, unmittelbar darauf einen Läufer zurückzugewinnen. Dieser Materialvorteil war für den Aufgang des Waffengangs leider entscheidend.

Florian Huber entschied sich wieder einmal für den etwas passiven Abtauschslawen und steckte im Mittelspiel einen Läufer für vier Bauern ins Geschäft. Seine Figuren waren jedoch ziemlich unglücklich aufgestellt und so war der Landshuter in der Lage, durch aktives Spiel und einem schönem Leichtfigurenausfall Hubers Stellung zum Einstürzen zu bringen. Am Ende blieb Huber nur noch die Kapitulation.

Dr. Christoph Schultes mühte sich am letzten Brett in der Katalanischen Eröffnung ab. Sein Gegner verteidigte sich jedoch bemerkenswert zäh. Am Schluss kam es schließlich zu einem Turmendspiel, das für beide Seiten nicht mehr zu gewinnen war. Nach dreimaliger Zugwiederholung verständigte man sich auf ein Remis.

 

Quelle: Dingolfinger Anzeiger vom 22.03.2023