Schachklub weiter an der Tabellenspitze

Mit einem klaren 6,5:1,5-Erfolg gegen den FC Ergolding II verteidigte der Schachklub Landau-Dingolfing am Sonntag seinen Tabellenspitzenplatz in der Niederbayernliga. Das Ergebnis wirkte deutlicher, als der Kampf tatsächlich war. Die Ergoldinger leisteten trotz niedrigerer DWZ-Zahlen entschlossenen Widerstand und nahmen den Dingolfingern in den ersten 90 Minuten drei Unentschieden ab.

Alexander Hirtreiter bekam es an Brett 4 mit einem erfahrenen Gegner zu tun, der mit Weiß eine ruhige Stellung anstrebte und in ein Endspiel mit zwei Türmen und ungleichfarbigen Läufern abwickeln konnte. In dieser Position hätte Hirtreiter ein sehr hohes Risiko gehen müssen, um hier einen Gewinnversuch zu starten. Mit dieser Idee freundete er sich aber vernünftigerweise nicht an und so wurde dieses Brett remis gegeben.     

Vier Sieger. Vorne: Lukas Stöttner und Bernhard Zinner. Hinten: Dr. Christoph Schultes und Michael Popp
Vier Sieger. Vorne: Lukas Stöttner und Bernhard Zinner. Hinten: Dr. Christoph Schultes und Michael Popp

Ganz ähnlich sah es am letzten Brett aus. Reservist Rudi Senff packte mal wieder sein Fianchetto-System aus. Seine ehrgeizige junge Kontrahentin ließ sich jedoch nicht beirren und hielt mit einer Zentrumssperre tapfer dagegen. Auch hier wählte der Dingolfinger die sicherere Variante aus und nahm das Remisangebot an.

Florian Huber kämpfte an Brett sechs gegen das Londoner System und konnte bereits mit einem Mehrbauern in das Mittelspiel starten. Dort ließ er jedoch unnötigerweise Gegenspiel am Königsflügel zu und musste sich mit einem Remis begnügen.

Nach ungefähr zwei Stunden brach der Ergoldinger Widerstand dann aber Stück für Stück zusammen. Michael Popp hatte sich an Brett zwei lange und geduldig in einer etwas passiven Position verteidigt. Nach dem zwei Leichtfigurenpaare und alle Schwerfiguren getauscht worden waren, setzte er mit seinem Springer-Läufer-Duo langsam, aber sicher zum Gegenangriff an. Im Endspiel übersah sein Opponent einen Zug, der sofort einen Bauern und damit auch die Partie kostete.

Am dritten Brett wurde Dr. Christoph Schultes mit einer Benoni-Verteidigung konfrontiert, die der Ergoldinger nicht ganz korrekt behandelte. Nach einem heftigen Scharmützel in der Brettmitte war Schultes in der Lage, einen feindlichen Springer abzutauschen und damit einen schwachen schwarzen Randbauern zu erzeugen, den er schließlich auch eroberte. Dadurch geriet zwar sein Turm etwas auf Abwege, was der Ergoldinger jedoch nicht ausnutzen konnte. Ein verzweifeltes Läuferopfer brachte diesen auch nicht weiter und so vermeldete Schultes schließlich ebenfalls den vollen Punktgewinn.

Lukas Stöttner tat es ihm am Spitzenbrett gleich: im Endspiel knöpfte er seinem Gegenüber schlichtweg eine ganz Leichtfigur ab – weitere Gegenwehr war zwecklos.

Auch Bernhard Zinner ließ an Brett sieben nichts anbrennen. Schon im achten Zug hatte sein Gegner böse danebengegriffen und einen Springer verloren. Zwar kämpfte der Ergoldinger tapfer und geschickt noch eine Weile weiter, aber es half schließlich nichts mehr. Zinner verwertete seinen Vorteil eiskalt.

Als letzter bog Mannschaftsführer Hans Theiß auf die Zielgerade ein. Die Holländische Variante machte ihm wenig Schwierigkeiten. Seinen Raumvorteil nutzte er zu einem taktischen Turmeinschlag und einer nachfolgenden Springergabel. Dadurch eroberte er im Ergebnis eine ganze Leichtfigur. Auch hier wehrte sich der Ergoldinger noch eine Weile weiter. Am Ende triumphierte aber Hans Theiß.

Die zweite Mannschaft hatte dieses Mal keinen Einsatz, da ihre Gegner aus dem Bayerischen Wald witterungsbedingt absagen mussten.

Quelle: Dingolfinger Anzeiger vom 16.01.2024