Schachklub trotz Ausfällen in der Spur

Mit 5,5:2,5 besiegte die erste Mannschaft des Schachklubs Landau-Dingolfing am letzten Sonntag zu Hause die Kämpfer des SK Landshut – und das, obwohl mit Lukas Stöttner und Hans Theiß zwei wichtige Stammspieler krankheitsbedingt beziehungsweise aus privaten Gründen nicht antreten konnten. Mit Helmut Fuchsgruber und Altmeister Kurt Hähnlein sprangen jedoch zwei zuverlässige Reservisten in die Bresche und auch die Landshuter marschierten nicht in völliger Bestbesetzung auf.

Am ersten Platz trat Michael Popp auf, der derzeit in der Niederbayernliga offensichtlich etwas an Unterforderung leidet. Egal an welchem Brett, egal gegen wen und egal gegen welche Eröffnung er spielt – er schlägt alle. So auch dieses Mal. In einem harmlos ausschauenden Doppelfinanchetto entschloss sich der Landshuter im Mittelspiel, die Initiative zu ergreifen und attackierte mit dem f-Bauern einen feindlichen Springer. Bei Popp löste dieser Ansturm nur ein leichtes Achselzucken aus. Er opferte den Springer schlichtweg und erzwang mit dem anderen Springer eine Gabel, die das Material mit reichlich Zinsen zurückgewann. Damit hieß es schon nach knapp zwei Stunden 1:0.  

Niklas Rohne schaffte ein Remis
Niklas Rohne schaffte ein Remis.

An Brett drei hatte sich Manuel Albrecht auf seine Lieblingsvariante gefreut: den Königsinder. Den machte ihm sein spielstarker Opponent mit dem Trompowski-Angriff jedoch sofort kaputt und es entwickelte sich ein zäher Kampf. Als es schließlich ins Schwerfigurenendspiel ging, verließ die beiden die Lust am Duell und man einigte sich auf ein Unentschieden.

Alles andere als zäh ging es dagegen bei Bernhard Zinner an Brett sechs zu. Zinners Kontrahent bemühte sich, die verschiedenen Zugmöglichkeiten, die aus einer Slawischen Verteidigung heraus entstanden waren, genau zu berechnen. Dieses Rezept ging hier jedoch nicht auf, da Zinner zu risikoreichen und hochkomplizierten Stellungstypen bereit ist. So büßte der Landshuter immer mehr Bedenkzeit ein und erlaubte Zinner unter erheblichen Zeitdruck ein verheerendes Läuferopfer in seine Königsstellung, was den Kampf entschied.

Deutlich friedlicher ging es am letzten Brett zu. Kurt Hähnlein wehrte im Holländer alle raumgreifenden Ausbrüche des Landshuters ab. Da keine Seite ein Durchkommen sah, verständigte man sich auf die Punkteteilung. Helmut Fuchsgruber kam an Brett sieben zunächst nicht so recht aus der Eröffnung heraus. Im Endspiel mit Türmen und Läufer spielte er jedoch seine langjährige Erfahrung und Kampfkraft aus und schaffte einen gewinnbringenden Durchbruch.

Einen solchen Durchbruch fand schließlich auch Florian Huber an Platz fünf. Im Slawen ließ er sich am Damenflügel auf etwas vertrackte Figurenverrenkungen ein. Seine Stellung hielt jedoch recht schön zusammen und so war er in der Lage, mit Türmen und Dame die gegnerische Königsfestung zu stürmen. Als ein Figurenverlust drohte, gab der Landshuter auf.

Im Pech waren Dr. Christoph Schultes und Alexander Hirtreiter an den Brettern zwei und vier. Schultes hatte im verschachtelten Sämischsystem bereits einen Bauern ergattert. In Zeitnot fand er dann den Gewinnweg nicht und musste sich mit Remis zufriedengeben. Noch unglücklicher lief es bei Hirtreiter. Der Dingolfinger übersah im Sizilianer eine Zwischenschlagmöglichkeit seines Gegenübers, was eine ganze Figur und damit auch die Partie kostete. Am Gesamterfolg änderte das freilich nichts.

Die zweite Mannschaft des Schachklubs spielt ebenfalls in der Niederbayernliga und muss dort leider -wie erwartet- ordentlich Lehrgeld zahlen. Mit 1:7 ging man gegen die starken Mannen des SK Passau unter. Ein Lichtblick war Niklas Rohne, der sich wieder einmal gegen einen Kontrahenten mit deutlich mehr DWZ erfolgreich zur Wehr setzte und ein sehenswertes Remis herausschlug. Ebenfalls unentschieden spielte Adam Pietruszewski.

Quelle: Dingolfinger Anzeiger vom 07.02.2024