Der Start für den Schachklub Landau-Dingolfing in die neue Saison verlief leider nicht ganz so wie erhofft. Mit 3:5 unterlag die erste Mannschaft letzten Sonntag zu Hause gegen den SC Gröbenzell. Beide Vereine waren etwa gleich gut aufgestellt, aber das Glück war leider gar nicht so recht auf der Seite der heimischen Schachfreunde.
Nur der amtierende niederbayerische Meister Lukas Stöttner und Mannschaftführer Hans Theiß lieferten einwandfreie Leistungen ab. Lukas Stöttner ließ sich von einer seltenen Variante im Sizilianer nicht beeindrucken und schickte gleich zu Beginn der Partie einen Springer tief in die feindliche Stellung. Die dadurch ausgelösten Verwirrungen und Verwicklungen endeten zu seinen Gunsten und führten zum vollen Punktgewinn.
Das Ehrenmitglied des Schachklubs Landau-Dingolfing, Gottlieb Kutschera, hat sich nicht nur um den Schachsport im heimischen Landkreis verdient gemacht, er war auch bayernweit für das Spiel der Könige unermüdlich im Einsatz. Was viele nicht wissen: Kutschera gehörte vor sage und schreibe 50 Jahren zu den Gründern der Bayerischen Schachjugend, der BSJ.
Dieser Schritt war für Kutschera nur konsequent. Selbst Lehrer von Beruf, wusste er, wie wichtig es in jeder Sportart ist, frühzeitig Jugendliche zu begeistern und den Nachwuchs zu fördern. Zusammen mit drei anderen BSJ-Urgesteinen wurde Kutschera von der BSJ auf deren Fachkongress am 27.8.22 geehrt. Zum Dank für sein 50jähriges Engagement wurde ihm der Jubiläums-Chessy, ein besondere Glasfigur, überreicht.
Die Fotos zeigen Gottlieb Kutschera mit dem Jubiläums-Chessy und einer selbstgebauten Chessy-Puppe, die Kutschera u.a. in seinen Schachunterrichtstunden einsetzte.
Den meisten dürfte es gar nicht so bewusst sein: aber der Schachklub Landau-Dingolfing gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Vereinen im Landkreis. Vor 75 Jahren wurde der Klub aus der Taufe gehoben und vor allem zwei Personen haben diesen Klub geprägt: Josef Reidl und Gottlieb Kutschera. Reidl übernahm vor 25 Jahren das Amt des Vorsitzenden und Kutschera ist seit sage und schreibe 55 Jahren Jugendtrainer des Vereins. Der Schachklub feiert daher dieses Jahr quasi ein Dreifachjubiläum.
Und groß gefeiert wurde am letzten Samstag in der Tat: im Gasthof Apfelbeck in Mamming versammelten sich die Vereinsmitglieder um dieses Jubiläum würdig zu begehen. Sehr zur Freude des Klubs war auch der Landauer Bürgermeister Matthias Kohlmayer erschienen. In seiner Festansprache betonte Kohlmayer die Bedeutung des Schachspiels. Bei Schach sei es, so Kohlmayer, wichtig, am Brett zuerst zu denken und dann zu handeln. Eine Eigenschaft, die auch in vielen anderen Lebensbereichen und Situationen wirklich sehr von Vorteil sein könne.
Der letzte Spieltag im Mannschaftsschach war für den Schachklub Landau-Dingolfing leider nicht sonderlich von Erfolg gekrönt. Im niederbayerischen Derby gegen den SK Passau erlitt man eine hohe 6,5:1,5-Niederlage. Die Dreiflüssestädter waren für Manuel Albrecht, Moritz und Lukas Stöttner, Florian Huber, Alexander Hirtreiter, Hans Theiß, Dr. Christoph Schultes und Helmut Fuchsgruber einfach zu stark.
Unglücklich waren die Dingolfinger und Landau aber trotzdem nicht, denn schon vor diesem Waffengang stand fest: der Schachklub wird in der Regionalliga Süd-Ost bleiben; der Klassenerhalt war bereits gesichert. Mit sieben Punkten aus neun Runden erreichte der Verein den siebten Platz und liegt damit außerhalb der Abstiegszone. Was sich wie ein mittelmäßiges Ergebnis anhört, ist in Wirklichkeit ein großer Erfolg. Dem Schachverein ist es erst dreimal gelungen, in die Regionalliga aufzusteigen. Die ersten beiden Male erfolgte dann immer postwendend der Abstieg. Der Verbleib in der Regionalliga ist also in der Vereinsgeschichte durchaus historisch.
Es war ein hartes Rennen, das sich da am letzten Sonntag zwischen dem SK Freising und dem Schachklub Landau-Dingolfing in der Regionalliga Süd-Ost abspielte. Beide Vereine tummeln sich zur Zeit in der unteren Tabellenhälfte und traten in Bestbesetzung an, um sich endlich aus der Abstiegszone zu lösen.
Alexander Hirtreiter begann an Brett sechs schwungvoll, nahm aber dann doch bei erster Gelegenheit die sichere Remisausfahrt. Eine solche Ausfahrt verpasste Moritz Stöttner am zweiten Brett leider. Nachdem sich aus der Königsindischen Verteidigung zunächst eine Stellung mit Potenzial für beide Seiten entwickelt hatte, übersah er einen taktischen Einschlag und seine schachliche Fahrt endete in einem Totalschaden.
Eine ganze Weile wogte der Kampf dann relativ ausgeglichen hin und her. Schließlich erzielte Mannschaftsführer Dr. Christoph Schultes am vorletzten Brett den Ausgleich. Schon früh hatte er in einer Nottebom-Stellung mit vertauschten Farben zugegriffen und einen Mehrbauern verspeist. Sein Kontrahent opferte dann eine ganze Figur, aber die erhoffte Attacke auf den Dingolfinger König kam nicht so recht vorwärts und endete schließlich in einer Sackgasse.